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January 20 | 2017
Ein münsteraner Taxifahrer in zur Lage in der Türkei:
„Menschen gut,
Aber System Kaputt.
Gefährlichste Menschen
Sind Studenten.“
Eine Junge Mutter zu ihrem etwa vier Jahre alten Sohn:
„Jetzt verhalte dich normal.“
Eine Frau im besten Alter mit regionaler Kurzhaarfrisur, im Bus zwei Sitze vor mir, reagiert darauf, dass ich zunächst aufstehe, um dem Anschein nach, die von einem Rollstuhlfahrer zuvor erfolgreich benutze Rollstuhlrampe wieder einzuholen. Ihr unförmiges Herausragen und widerständiges Aufliegen (der Rollstuhlrampe) würde die Weiterfahrt verhindern, soweit sind sich alle einig. Abschätzig wird geblickt auf eine junge Frau, die beim Aussteigen vergaß oder gar nicht daran dachte die Rampe wieder hereinzuholen. Dem Rollstuhlfahrer selbst war es nicht zuzumuten, er war frei von Tadel.
Wie ich mich zurückhalte, weil zu erkennen ist, dass ein Radfahrer, der gerade beim Fahrer vorn eine Karte kauft, eben diese Rampe für sich nutzen wollen wird, trifft mich das Unverständnis eben jener Frau, die den Plan des Radfahrers noch nicht kennt: „Ah, mh, pff.“
Der Radfahrer fährt ein.
Sie sieht sich zur Entschuldigung genötigt. Schwer empört über diese gefühlte Not, letztlich von meiner Gegenwart als Mensch verursacht: „Ich hatte nur gedacht, pff“
Öffentlicher Raum, Menschen gut, aber schwierig, alles.
Autokorrektur macht aus
Selbstreflektion
Selbstruflektion
Verschreiber des Tages: meatphysisch
Ich verhalte mich museal zu meiner Gegenwart. Das ist, glaube ich, der Ausweis des Melancholikers, bzw. von dessen Hang zur Nostalgie.
Staatsschiff.
In ‚Asterix und Obelix bei den Briten‘ schlägt der Piratenkapitän dem eigenen Schiff ein Leck. Der nur scheinbare Unsinn hat große Ähnlichkeit mit dem Verhalten wahlberechtigter Staatsbürger unserer Gegenwart. Sie sehen sich bedroht von Wirkungen Anderer, deren Kräfte ihnen unbekannt sind. Auf der Suche nach der eigenen Wirkung erscheint noch die Selbstzerstörung als Sieg über die drohende Handlungsunfähigkeit.