Vorübergehende Beobachtung.
Die saisonale Vernachlässigung der Körperhygiene zeigt den Sommer an – Graduation-period, der Endspurt, das intensive Versumpfen. Eitelkeit fordert die Erholung. Der fett und schmierig gewordene Student macht sich wieder fit für den Markt, sofern er nicht pausenlos übergeht durch zusätzliche Tätigkeiten, Sommer-jobs, die statt Strand, Camp oder Countryclub ihn weiterhin in tiefe Höhlen führen. Forschung, Vorbereitungen auf Aufnahmeprüfungen etc., standardized Tests.
Dann aber: das Ausbleiben des nächsten Schritts, drei Jobs, zur Aushilfe, Leben vom Trinkgeld und nicht schlecht, keine Türe, die sich öffnet, viele Katzenklappen. Philosophieren mit esoterischer Rechthaberei gegenüber den Gleichen. Drogen-Gebrauch mit Kurzweil beim Warten auf.
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Das bleibt jetzt so.
Schief geschnittene, schwarz am Fleisch verzierte Fingernägel, angebräunte, brüchig gewordene Pfosten im Zahnfleisch, verädert, rote Netze auf der Haut, beim Kauen am eingerissenen Nagelbett, die jugendlich kippende Stimme, will irgendwann nochmal zur Kunstakademie: „The arts’n stuff, that’s totally my shit.“ und erzählt sich ihr Potenzial, bis Träume und Tag ganz unvereinbar werden. Bis dahin bleibt das so mit den Fingernägeln.
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Die Sterne besuchen.
Eine Reise zu den Sternen hat wohl nichts mehr mit Raumfahrt zu tun. Reizlos, sich auf ein Abenteuer zu begeben, bei dem die Konflikte so vollständig im Rahmen einer Gegenwart stattfinden, deren Zukunfstaussichen nur aus planetaren und persönlichen Weltuntergängen besteht. Wen drängt es denn in den Umgebungen von ‚Gravity‘ ‚Martian‘ und ‚Star Wars‘ zu neuen Welten aufzubrechen, wenn jeder Ortswechsel nur illustriert, was wir schon von uns zu wissen glauben? Diesen surivival outdoor Trips fehlt jedes utopische Vermögen. Auch der letzte Star Trek relaunch nimmt uns den Ausblick auf ein Universum nicht regiert von archaisch emotionaler Triebkraft. Es gilt: Überleben um den Preis jedeweder abstrakter Ethik. Stattdessen rechtfertigt Rache den Mord am Fremden, wenn nur ausreichend eigene Verluste zu beklagen sind.
Das ist dieser mitreißende Moment, die Szene, wenn der Priester, der Wissenschaftler, der Hippie, der Pazifist im Angesicht des Bösen slebst zur Shotgun greift. Endlich fällt die unerträgliche Spannung ab, der mühsam gebändigte Zerstörungstrieb darf die Handlung motivieren. (oft reicht auch großer Satz: „Heute feiern wir unseren Independence Day!“-„Macht sie fertig!“ -mit grimmigem Augenpaar, dazu Cellos von Hans Zimmer).