Last Man Standing.
Ich kann den Quatsch nicht mehr hören, die Generation der ‚millennials‘ mache nur noch, was ihr Freude bereite und halte sich im Müßiggang geschäftig. Dem wäre so, wenn nicht hinter jeder sogenannten Freizeithandlung die Professionalisierung stünde. Niemand schwimmt und joggt aus Freude, sondern auf Zeit oder zum Abnehmen. Das gute Körpergefühl ‚unserer‘ Generation entsteht stehend vorm Spiegel, nicht im Wasser. Wer gerne musiziert, präsentiert sich online mit zweiter Karriere und die Computerspielerin bekommt auf ein Dutzend Klicks 7/8 cent Werbeeinnahmen. Der neoliberale Müßiggang schüttet nur dem ambitioniertesten der Amateure den kalten Eimer Endoprhin ins Zentrum seiner, unserer Angst. Mit Ausblick auf die Profiliga distinguiert sich, gegen weitren Abstieg, jedes fleißige Ding. Die freie Zeit unterliegt den Forderungen des Berufs, und wer nicht richtig Tango kann, wiederholt nur einen Mangel.
Es gibt eine Freizeitindustrie, sie hat vor den Naturgenuss die Ausbildung von leadership gestellt. Das outdoor-bootcamp-seminar für die Führungskraft von morgen vertilgt die zivilisatorische Ruhe. So ein in Friedenszeiten militarisiertes Individuum vertraut nur noch dem Stamm, den es selbst beherrschen kann. Es gibt auch kaum Computerspiele, die ohne heroische Landschaften auskommen und sich trotzdem gut vekaufen.
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Clean family fun.
Der Wetterbericht war nur so lange gutes Entertainment, wie niemand etwas für die Ereignisse konnte.
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„Yet another night,…“
Nur seiner Vertrautheit wegen taugt die Platitüde überhaupt zur Einleitung des Satzes. Der Preis: er tut nicht mehr so, als könne er einer Erfahrung gerecht werden. In ihm kommt kein Einzelfall zur Sprache. Dem Satz zuliebe muss der Einzelfall getilgt werden.
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Schusterjungen.
„The indians were much better riders than the white man“
„My dead corpse is livin‘ proof that you don’t even care“
„When a man don’t use good judgement, […]
They haunt me to this day.“