Man macht mich darauf aufmerksam, dass Sloterdijk Brock so zitiert: “Lerne Leiden, ohne zu klagen – und: Lerne Klagen ohne zu Leiden.” Ich sehe nicht ein, warum Rüdiger Nehberg diesen gewichtigen Zusatz am Überlebensgürtel mit in die Wildnis schleppen sollte.
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Das Soziale ist, so schreibt Freud im Unbehagen in der Kultur, die größte Quelle menschlichen Schmerzes. Schlimmer als die Angst vor Naturgewalten und dem eigenen Verfall. In welchen Fällen es wohl umständlicher und schmerzhafter ist, seine Bedürfnisse in der Gesellschaft anzumelden, anstatt sie auf sich selbst gestellt durchzusetzen?
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In Asterix bei den Briten gibt es eine Sequenz militärisch organisierter Weinverkostung, in der Legionäre die Fässer konfiszierten Weines einschlagen müssen, um das eine unter tausenden zu finden, in dem sich der Zaubertrank befindet. Tatsächlich wird das Fass gefunden und die Lehre scheint mir zu sein, dass viele kleine Fässer einfacher aufzumachen sind als ein großes. Der gemeine Suff allerdings, den die Legionäre sich bis zum Fund antrinken müssen, verhindert die strategische Nutzung ihrer taktischen Meisterleistung.